NUTS-3 area Osrednjeslovenska (Slowenien)
|
|||||||||||||||||||
|
|
||||||||||||||||||
Osrednjeslovenska im Herzen Sloweniens liegt nur an seinem nördlichen Rand teilweise innerhalb des Alpenkonventionsgebietes. Dementsprechend gering ist der eigentliche Alpenanteil, wenngleich in den Kamniker/Steiner Alpen am Gipfel des Grintavec noch immerhin eine Höhe von 2558m erreicht wird. Beginnt man die Beschreibung also im Norden, so findet man, vor hoch aufragenden Bergwänden, eingebettet in grüne Hügel, situiert am Fluss Bistrica, die Kleinstadt Kamnik (dt. Stein). Sie weist nicht nur eines der besterhaltenen historischen Viertel Sloweniens auf, sondern hat durchaus auch eine interessante industrielle Seite. Am Zusammenfluss von Sava und Sora liegt Medvode (übersetzt "zwischen Wasser"), ein traditioneller Ausflugsort für die Bewohner Ljubljanas. Verkehrstechnisch günstig platziert, entwickeln sich Transportgewerbe und Industrie seit Öffnung der Grenzen zur Europäischen Union sprunghaft, und gerade Papier- und Chemiebranche sind bereits etabliert. Zunehmend spielen spezialisierte Agrarbetriebe und Tourismus eine Rolle. Einige Sehenswürdigkeiten der Umgebung sind das Schloss von Goricane, das mehrfach als schönstes Dorf Sloweniens ausgezeichnete Sora, die alten Blei- und Silberminen von Trnovec, die Kletterfelsen von Smarna gora oder der See von Zbilje mit all seinen Wassersportmöglichkeiten. Wie vielerorts in der Region, werden auch in ihrem westlichen Teil Spuren der römischen Vergangenheit sichtbar. Damals verlief die strategisch wichtige Straße Aquilea-Emona durch das Becken von Logatec. Die starke Fuhrmannstradition wirkt weiterhin in den Fassaden vieler direkt an der Straße gelegener Bauernhöfe nach. Holzwirtschaft und Kartonagenproduktion dominieren heutzutage jedoch neben der Metallindustrie die Wirtschaft. Freunde der Heidelbeere kommen im gar nach dieser Frucht benannten Dorf Borovnica, einem landwirtschaftlichen Zentrum, auf ihre Kosten. In Dobrova-Polhov Gradec lohnt der Besuch eines gegen die Türkenangriffe errichteten Kastells. Im Zentrum von Osrednjeslovenska, in einem Becken zwischen Alpen, Karst und Adria, liegt die slowenische Hauptstadt Ljubljana (dt. auch Laibach). Mondän und kleinstädtisch zugleich mutet sie an, die größte Stadt des Landes, die "Geliebte" (slowen. "ljubljena"). Seit dem Hochmittelalter war die von den Römern gegründete Siedlung Hauptstadt, erst des Herzogtums Krain, später der Illyrischen Provinzen Napoleons sowie der Sozialistischen Republik Slowenien im ehemaligen Jugoslawien. Der trotz einiger Erdbeben gut erhaltene historische Kern mit Burg, Rathaus, Franziskanerkirche und Dom ist ebenso beeindruckend wie die vielen von Jože Plečnik geschaffenen Architekturdenkmäler: die Slowenische Nationalbibliothek, die Drei Brücken, oder der Friedhof Žale. Natürlich bildet die Hauptstadt das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum nicht nur der Region, sondern des gesamten Landes. Verkehrstechnisch bedeutend ist sie als internationaler Knotenpunkt für die Verkehrsströme zwischen Italien und Ungarn sowie von Österreich nach Kroatien allemal. Eben diese Lage zeigt sich für die engen Bande verantwortlich, die Ljubljana mit anderen Städten und Nationen pflegt. Die vielfältigen Universitätsausbildungen und Arbeitsplatzangebote sowie die relativ hohen Löhne ziehen junge Menschen an und verleihen der Stadt Dynamik. Da sich Ljubljana schon vorher durch Branchendiversität auszeichnete, konnte sie sich schneller als der Rest des Landes an die veränderten Gegebenheiten nach 1991 anpassen. Leichtindustrie, pharmazeutische, petrochemische und Nahrungsmittelindustrie sowie das Baugewerbe stechen im zweiten Sektor hervor. Das ökonomische Hauptgewicht tragen die Dienstleistungen, die zirka drei Viertel der Bruttowertschöpfung hervorbringen. Einzelhandel, Finanz-, Transport- und Kommunikationsdienstleistungen sowie Hotel- und Gaststättengewerbe treten neben den nationalen tertiären Einrichtungen in den Vordergrund. Immerhin stammt heute ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts Sloweniens aus der Kapitale, die sich auch als weltbekanntes Messezentrum präsentiert und ein World Trade Center besitzt. Osrednjeslovenska bringt insgesamt gut ein Drittel des slowenischen BIPs hervor und ist damit natürlich die mit Abstand ökonomisch bedeutendste Region. Ganz im Süden Osrednjeslovenskas bedecken rund um die Gemeinde Dobrepolje fruchtbare Felder und wertvolle Wälder die Täler. Wie schon der Name des Ortes vermuten lässt, befindet man sich hier bereits weit außerhalb der Alpen im klassischen Karst. Der Wald beheimatet Rehe, Hirsche, Füchse, Wildschweine und Dachse, den Naturliebhaber erfreuen ebenso die mehr als 100 Linden vor der Antoniuskirche, die allesamt älter als 500 Jahre sind. | |||||||||||||||||||