Tirol Atlas Archive

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NUTS-3 area Gorenjska (Slowenien)

overview

Basic data
Main village: Kranj357m
Highest point: Triglav2864m
Communities17
Population199085
Area2137 km²
Population density93 Inhabitants/km²
>> Datasheet Nuts-3 data
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Foto
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Graphics
Altitude distribution (help)
Corine Land Cover
Population pyramid
 
NUTS-3 Neighbouring areas
Goriška, Klagenfurt-Villach, Osrednjeslovenska, Savinjska, Udine, Unterkärnten
 
Climate diagrams Walther-Lieth
Kredarica (2514 m): ø -1.7 °C / Σ 1993mm
Ratece, Planica (864 m): ø 5.7 °C / Σ 1563mm
Stara Fužina (547 m): ø 7.6 °C / Σ 2333mm
 

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Industries in Jesenice, Sava Valley (©Vidmar Matjaz)
Das an Italien und Österreich grenzende Gorenjska (dt. Oberkrain) wird vielfach als "alpinste aller slowenischen Regionen" beschrieben. Über die Hälfte seiner Fläche liegt in den Julischen Alpen (slow. Julijske Alpe) mit ihren unzähligen weit über 2000m reichenden Gipfeln und tief eingeschnittenen Tälern sowie in den ebenfalls hochalpinen Krawanken. Hier werden in den Höhenlagen die niedrigsten Durchschnittstemperaturen Sloweniens erreicht - ein idealer Lebensraum für Gämsen, Steinböcke, Wildhähne, Birkhühner, Adler und Murmeltiere. Zwischen den beiden Gebirgen streicht das obere Save/Sava-Tal in west-östlicher Richtung, gen Südosten öffnet sich die Landschaft zum Becken von Ljubljana hin, im Südwesten befindet sich das Gebirge von Škofja Loka. Die Qualität vieler Gewässer ist sehr gut und noch sind die meisten Bach- und Flussläufe unverbaut. Buchen- und Fichtenwälder, die immerhin zwei Drittel des Landes bedecken, bilden ebenfalls einen bedeutenden natürlichen Rohstoff.

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Pokljuka Plateau, Julian Alps (©Slovenian tourist board/Bobo)
Trotz der wertvollen Naturschätze hat das harte Leben im Gebirge den Einwohnern dieses Landstrichs den Ruf eingebracht, besonders sparsam zu sein. Von 1335 war das gesamte Gebiet Teil des habsburgischen Herzogtums Krain, bis es 1919 von Italien und Jugoslawien eingenommen wurde und zwischen 1947 und 1991 allein zu Jugoslawien gehörte (vgl. Notranjsko-kraska). Heute ist Gorenjska eine der ökonomisch am weitesten entwickelten Regionen Sloweniens. Der Schwerpunkt von Wirtschaft und Bevölkerung liegt dabei im nördlichen Becken und verteilt sich auf mehrere Städte, wie Kranj, Škofja Loka, Tršic, Radovljica und Bled. Die Übergangsphase zur Marktwirtschaft bedeutete für Gorenjska einen herben ökonomischen Rückschlag, die traditionelle Schuhindustrie in Ziri und Trzic, sowie das größte Stahlwerk des Landes in Jesenice und die Metallindustrie in Kropa erlebten besonders niederschmetternde Zeiten. Die guten Verbindungen ins benachbarte Ausland sowie die vergleichsweise geringen Löhne und Nebenkosten lockten jedoch bald Investoren an. Mittlerweile beschert der wirtschaftliche Aufschwung der Nuts-3-Region sogar eine positive Bevölkerungsentwicklung und auch der Ausländeranteil liegt höher als anderswo in Slowenien. Die Verteilung der Erwerbstätigen auf die Sektoren offenbart aber durchaus noch großen Nachholbedarf in Richtung Dienstleistungsbranche, die gerade einmal die Hälfte der Arbeitsplätze ausmacht. Leider bemerkt man hier die starke Sogwirkung des nahe gelegenen Ljubljanas - so gibt es beispielsweise kaum höhere Bildungsanstalten oder wissenschaftliche Forschungsinstitute. Die anderen zirka 50% der Arbeitsplätze schafft die Industrie, nur einen verschwindenden Prozentsatz die Landwirtschaft (v.a. Milchwirtschaft und Rinderzucht) und gerade alpine Weiden fallen zusehends brach.

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Lake Bohinj with Church of St. John the Baptist (©Slovenian tourist board/J.Skok)
Kranj (deutsch: Krainburg) ist Hauptort der Region Gorenjska und viertgrößte Stadt Sloweniens. Umgeben von Karawanken, Steiner Alpen und Julischen Alpen, liegt es günstig am Verkehrsknotenpunkt der Verbindungen von Mitteleuropa zur Adria sowie von West nach Ost (beispielsweise macht der Zug London-Istanbul hier Station). Kranj entwickelte sich zum Wirtschafts-, Kultur-, und Verwaltungszentrum der Region und bleibt es bis heute, wenngleich der Sog Ljubljanas ernsthafte Schwierigkeiten bereitet. Neben Prešeren Theater, Gorenjska Museum und öffentlicher Bibliothek finden sich Regionalfernsehen und -radio. Kranjs Messetradition blickt auf eine über 500-jährige Geschichte zurück, Reifen-, Schuhwaren-, Textil-, Sportartikel- und Elektroindustrien behaupten sich weltweit. Der Beiname "Prešeren -Stadt" rührt daher, dass Sloweniens großer Poet France Prešeren (1800-1849) hier lebte und arbeitete.

Gorenjska ist die zweitbedeutendste Tourismusregion des Landes. Inmitten der Julischen Alpen liegt mit 2864m der höchste Berg des Landes, der Triglav. Sein Nationalpark - der einzige in Slowenien - besticht durch unverfälschte Natur und ein reiches Kulturerbe. Im malerischen Bleder See findet sich Sloweniens einzige Insel, auf der die berühmte Kirche mit der Glocke der Wünsche steht. Bled bietet mit Thermalquellen, Kongresszentrum, Casino, Tennis- und Golfplätzen ein wahres Urlaubsdorado. Auf dem See messen sich regelmäßig die weltbesten Ruderer. Auch Bohinj begeistert mit seinem Alpensee, dem Fluss Bohinjska Bistrica, den Skigebieten Vogel, Kobla und Soriška planina, sowie reichen Sakralbauten. Die Kirche des Heiligen Johannes des Täufers wird gar als "ergreifendstes Gotteshaus in Slowenien" beschrieben. France Prešeren pries schon vor über 150 Jahren die Schönheit des 78m hohen Savica-Wasserfalls. Die nahe Pokljuka bietet sich für Pilzsucher und Wanderer an und ist Veranstaltungsort bedeutender internationaler Biathlonwettkämpfe. Auf der Nordseite des Triglav-Nationalparks liegt das obere Sava-Tal mit der bekannten Fremdenverkehrsregion um Kranjska Gora. Im Sommer finden dort Wanderer, Kletterer, Mountainbiker, Reiter oder Freunde des Rafting- und Canyoningsports ein reichhaltiges Angebot. Ist die Region winterlich verschneit, so bedient man sich am Berg Vitranc zwischen 800m und 1300m Seehöhe mehrerer moderner Aufstiegsanlagen, um die verschiedenen Pisten zu erreichen. Alljährlich kommt es zur Austragung von Weltcup-Skirennen, während sich in der nahe gelegenen Planica traditionell die Skisprungelite zu ihren Wettbewerben trifft.

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