NUTS-3 area Savinjska (Slowenien)
|
|||||||||||||||||||
|
|
||||||||||||||||||
Savinjska liegt im Herzen Sloweniens und grenzt dabei im Norden an Österreich und im Süden an Kroatien. Es ist sowohl in Bezug auf Fläche und Bevölkerung die drittgrößte slowenische Nuts-3-Region. Die geographische Diversität zwischen den über 2000m hohen Kamniker und Savinja Alpen im Nordwesten und den sanft gewellten Weinbauregionen im Osten beeindruckt. Benannt ist die Gegend nach dem Fluss Savinja (dt. Sann), der als Hauptfluss der Savinjske Alpe (dt. Sannthaler Alpen / Steiner Alpen) des Öfteren Hochwasser führt und über Save und Donau ins Schwarze Meer entwässert. Im Mittelalter gehörte Savinjska den Fürsten von Celje, die beste Verbindungen zum Hause Habsburg pflegten. Nach Aussterben dieser lokalen Adelsfamilie übernahmen die Österreicher die Herrschaft selbst und behielten sie bis 1918. Der Zweite Weltkrieg hinterließ eine Unzahl von Massengräbern, in denen geschätzte 30 000 Kroaten und 5 000 Slowenen ohne jeden Prozess von der Jugoslawischen Armee verscharrt wurden. Seit dem Sturz des totalitären Regimes und der erneuten Unabhängigkeit Sloweniens im Jahr 1991 gibt es zumindest eine Erinnerungsstätte für die Opfer von Teharje. Wirtschaft und Bevölkerung konzentrieren sich heute auf das untere Savinja-Tal mit Celje und Žalec (Metallbearbeitung / Chemie / Druckwesen / Nahrungsmittelbranche) sowie das kleinere Velenje-Becken (mit seiner Braunkohle wichtigster Energieerzeuger Sloweniens / mit größte Haushaltsgeräteproduktion Europas). Unter den kleineren Industriestädten befinden sich Rogaška Slatina (Glashütte), Nazarje (Möbel) and Polzela (Strümpfe) sowie Zreče (Schmiedewerkzeug / Schleifsteine). Wie unschwer zu erkennen ist, bleibt Savinjska weiterhin stark industrialisiert und in Punkto Umweltschutz in Zugzwang. Seit den 1990er Jahren bemüht sich die Regierung deshalb mit hohen Investitionen, die Schäden des Braunkohleabbaus zu beseitigen und Entschwefelungsanlagen in den Wärmekraftwerken nachzurüsten. Die ausgestoßenen Schwefeldioxidmengen sind aber nach wie vor die höchsten im Land, viele Flüsse sind verunreinigt und die Menge an Industriemüll sowie das Waldsterben ringsum bleiben augenfällig. Savinjska müsste sich auch längst wesentlich intensiver dem Dienstleistungssektor zuwenden, der eigentlich nur im Hauptort Celje ausgeprägt erscheint. Celje (dt. Cilli) ist mit seinen ca. 50 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Sloweniens. Neben seiner regionalen Funktion als Zentrum für Wirtschaft, Handel, Kultur und Bildung, beherbergt es auch ein überregional bekanntes Messeareal. Die attraktive mittelalterliche Altstadt mit Museen, Galerien, Kirchen und Burg sowie die umgebende Berglandschaft machen Celje lebenswert. Es ist nicht weit zu beliebten Naturheilbädern, wie Dobrna, Laško, oder Rogaška Slatina. Ebenfalls in der Nähe befinden sich Šmartinsko jezero, der größte Stausee Sloweniens, und andere Seen. Westlich liegt die römischen Nekropole "Šempeter v Savinjski dolini", eines der großen archäologischen Denkmäler Sloweniens. Im unteren Savinja-Tal bleibt noch der exportorientierte Hopfenanbau zu erwähnen, der immerhin 3% der Welthopfenanbaufläche ausmacht. Touristisch bedeutsam ist jedoch vorwiegend die Alpenregion, unter anderem das eindrucksvolle, gletschergeformte "Logarska dolina" (dt. Logartal). Am Ende eines Lehrpfads steht der Besucher vor dem 100 Meter hohen Rinka-Wasserfall, dem Ursprung der Savinja. Die 20 Wasserfälle dieses Nationalen Naturerbes ziehen sommers viele Wanderer und winters die Eiskletterer an. Interessant sind auch die Nachbartäler Robanov kot und Matkov kot, die mittelalterlichen Burgen der Grafen von Celje oder die Region Kozjansko. Überall gibt es versteckte Winkel mit unversehrter Natur, Thermal- und Klimakurorte, Gemeinden mit interessanter Historie sowie sportliche Attraktionen. Das kleine Dorf Solcava besteht aus nur wenigen Häusern, die meisten Bewohner leben in Bauernhöfen in den Bergen ringsum. Auch das höchstgelegene landwirtschaftliche Anwesen Sloweniens (Bukovnik / 1327m) findet sich hier. Ansonsten sind in Tal und Gebirge noch Wildschweine, Hermeline, Wildschafe, Bergkaninchen, Murmeltiere, Gämsen, Wanderfalken und viele weitere geschützte Arten zu Hause. Wegen dieses natürlichen Reichtums und seiner eindrucksvollen alpinen Landschaft wurde das Logartal 1987 zum Naturpark erklärt und man bemüht sich derzeit um Entwicklung einer qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Art des Fremdenverkehrs. Nahe dem Ort Luče weisen Speläologen den Weg in die 100 Meter tiefe Höhle "Snežna jama" mit ihren Tropfsteinen, in Ljubno kann man noch heute althergebrachte Flößereitraditionen erleben. Hoch über Mozirje thronen das Karstplateau und das Naturschutzgebiet "Golte", um welches mittlerweile beliebte Winter- und Sommerfreizeitzentren entstanden sind. Herrliche Blicke auf die Kamniker-Savinjer Alpen eröffnen sich vom Berg "Gora Oljka" (734m), auf dem sich auch eine Wallfahrtskirche befindet. | |||||||||||||||||||