Thematische Karten: Klima

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Längenänderungen der Gletscher zum Vorjahr (2014)

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Info

Die Karte zeigt die Längenänderungen jener Gletscher, die im jährlich erscheinenden Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins erfasst sind. Die Symbolgröße entspricht dabei dem absoluten Wert der Längenänderung, die Symbolfarbe signalisiert Abnahme (Gelb-, Rottöne) bzw. Zunahme (Grüntöne). Klicken sie für ein Diagramm mit der Entwicklung seit 1991 auf die einzelnen Quadrate

Kartentext

Gletscherbericht 2013/14

Auszug aus dem Sammelbericht über die Gletschermessungen des Oesterreichischen Alpenvereins im Jahre 2014. Fischer, Andrea (2015): Gletscherbericht 2013/2014. Sammelbericht über die Gletschermessungen des Österreichischen Alpenvereins im Jahre 2014. Bergauf, 02 12015, 26-33 (PDF).

Der Witterungs­verlauf

Wer viel in den Bergen unterwegs war, hat sehr wahrscheinlich den Winter 2013/14 im Süden als schneereich, im Norden als schneearm empfunden. Der Sommer wurde als durchwachsen wahrgenommen: Obwohl die Temperaturen in allen Sommermonaten bis auf Mai und August über dem langjährigen Mittel lagen, gab es nur wenige Perioden mit stabilem Schönwetter, aber viele Tage mit Regen oder Schnee im Hochgebirge.

Im Berichtsjahr fiel im Norden und Westen Österreichs nur unterdurchschnittlich viel Schnee auf den Gletschern. Im Süden Österreichs gab es kleinräumig Rekordschneemengen, hier sind die Gletscher im Sommer erst spät oder gar nicht ausgeapert. Die Monatsmittelwerte der Temperaturen auf den Bergstationen Sonnblick, Säntis und Zugspitze lagen in fast allen Monaten des Haushaltsjahres deutlich über den langjährigen Durchschnitt.

Deutlich zu warm war der Winter, in dem die Temperatur 2,3 °C über dem langjährigen Mittel lag, im März sogar um 3,9 °C. Für den Gletscher sind im Winter aber nicht die Temperaturen, sondern die Schneemenge entscheidend. Erst im Sommer spielt die Temperatur für die Schmelze eine Rolle, glücklicherweise lag sie in diesen – entscheidenden – Monaten nur +0,5 °C über dem langjährigen Mittel. Mai und August lagen um -0,2 °C bzw. -0,5 °C unter dem langjährigen Mittel. In den Vorjahren lagen jeweils ein bis zwei Sommermonate mindestens zwei Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Im Jahr 2014 waren Juni und Juli die Monate mit den stärksten positiven Temperaturabweichungen (+1,7 °C bzw. +1,1 °C). Das Ende des natürlichen Haushaltsjahres brachte der Wintereinbruch am 21./22. Oktober 2014.

Die Beobachtungs- und Messergebnisse

Von den 94 im Berichtsjahr 2014 beobachteten Gletschern wurden von 77 einjährige und von fünf Gletschern zweijährige Längenmessungen mitgeteilt. An drei Gletschern waren die Marken schneebedeckt, von sieben Gletschern wurden Fotovergleiche angefertigt. Von 86 Gletschern konnte die Tendenz bestimmt werden. Davon sind 74 Gletscher (= 86 %) zurückgeschmolzen, acht Gletscher (= 9 %) stationär geblieben und vier Gletscher (= 5 %) vorgestoßen. Das Berichtsjahr war also gletschergünstiger als das vorige Jahr, in dem erstmals seit 2008/2009 wieder vorstoßende Gletscher (2 %) verzeichnet werden konnten. Von einer Periode des Gletscherwachstums, wie etwa in den 1980er Jahren, sind wir allerdings noch weit entfernt: Damals sind mehr als die Hälfte der Gletscher gewachsen, und auch das Mittel der Längenänderungen war deutlich positiv. Aus den 77 mitgeteilten Messwerten der Längenänderung über ein Jahr ergibt sich für das Jahr 2013/14 ein mittlerer Längenverlust von -10,3 m. Im Jahr 2012/2013 hatten die Gletscher im Mittel -15,4 m an Länge verloren.

Während im Jahr 2012/13 zwei Gletscher mehr als 100 Meter und sieben mehr als 30 m zurückgeschmolzen sind, gab es 2014 keinen Rückgang über 100 m und nur drei über 30 m. Der negative Rekordhalter des Berichtsjahres, der Gepatsch Ferner, liegt mit einem Rückgang von -91 m deutlich unter dem Rekordhalter des Vorjahres, dem Schalf Ferner mit -173 m. Österreichs größter Gletscher, die Pasterze, ging hingegen im Berichtsjahr mit -53,6 m wieder etwas stärker zurück als im Vorjahr (-41,0 m). Das Obersulzbach Kees, das im vorigen Jahr -75,5 m zurückging, konnte heuer aufgrund des großen Sees im Vorfeld nicht mehr vermessen werden.

Erfreulich ist, dass der Gurgler Ferner in den Ötztaler Alpen als erster der größeren Gletscher Österreichs einen leichten Vorstoß zeigte. Die überdurchschnittliche Winterschneedecke in den Ötztaler Alpen ließ auch den Rofenkar Ferner um +5,3 m vorstoßen. Auch in Teilen der Hohen Tauern lag so viel Schnee, dass das westliche Tripp Kees (+9,0 m, 2-Jahres-Wert), das Kleinfleiß Kees (+3,0 m) und das Kleinelend Kees (+6,2 m) vorstoßen konnten. Die meisten Messmarken des Eiskar Gletschers in den Karnischen Alpen liegen schon das 7. Jahr in Folge unter Schnee.

An der Firnline der Pasterze verdoppelte sich die Aufhöhung des Vorjahres auf +1,2 m. Die Linie am Hohen Burgstall, die im Jahr 2013 eine Aufhöhung um +0,1 m zeigte, ist im Berichtsjahr um -0,3 m eingesunken. An den Profillinien der Zunge (Seeland- und Burgstalllinie) sank die Eisoberfläche heuer wieder stärker ein als im Vorjahr. Die Jahresbewegung an der Burgstalllinie war etwa gleich, die der anderen Linien langsamer als im Vorjahr. Die Freiwandlinie erfasst nur mehr einen 200 m breiten Abschnitt des moränenbedeckten Zungenteils der Pasterze und ist, wie schon im Vorjahr, mit Feinsand bedeckt. Aus diesem Grund werden die Messungen an der Freiwandlinie aufgelassen.

An der Steinlinie 6 auf dem Hintereis Ferner änderten sich die Fließgeschwindigkeiten im Vergleich zum Vorjahr nicht (3,8 m/ Jahr), die Eisoberfläche ist um -4,0 m eingesunken, das ist um 0,3 m weniger als im Vorjahr. Die im Vorjahr neu angelegte Linie 7 zeigte eine Jahresbewegung von 8,0 m und einen Dickenverlust von -3,2 m.

Am Hochalm Kees ist das Profil B mittlerweile eisfrei, das Profil G wurde 2014 letztmalig aufgenommen. Am Kälberspitz Kees sank das Profil G um 0,5 m ein, das ist deutlich weniger als im Vorjahr.

Quelle

Gletscher - Längenänderung zum Vorjahr (m) (2014) (v344:2503) (edit)
Quelle: Österreich: Fischer, Andrea (2015): Gletscherbericht 2013/2014. Sammelbericht über die Gletschermessungen des Österreichischen Alpenvereins im Jahre 2014. Bergauf, 02 12015, 26-33. http://www.alpenverein.at/portal_wAssets/docs/service/presse/2015/Beitrag_Gletscherbericht_13_14_Bergauf.pdf

Daten

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