Sachgütererzeugung - Maschinen- und Anlagenbau
Hauptstandorte südlich des Alpenhauptkammes
In der Maschinenbauindustrie ergibt sich eine etwas stärkere räumliche Konzentration als in der Metallverarbeitung, da die Betriebsgrößen etwas höher liegen. Die Hauptstandorte finden sich südlich des Alpenhauptkammes in Bozen, Bruneck, Sterzing und Lienz. In Sterzing produziert die Leitner AG Seilbahnanlagen, der Konkurrent Doppelmayr hat ein Zweigwerk in Lana, in Lienz stellt Liebherr Kühlgeräte her. Ein zweites größeres Unternehmen in Osttirol ist die E.G.O. Austria Elektrogeräte GmbH in Heinfels, die elektrische Heizgeräte baut. In Bozen und Leifers bestimmt eine Vielzahl kleinerer Unternehmen das Bild (man beachte den hohen Anteil bei den Arbeitsstätten). In Nischenmärkten, wie der Herstellung von Beschneiungsanlagen, findet sich mit der TechnoAlpin AG allerdings auch in Bozen ein Weltmarktführer im Spezialmaschinenbau. Die Atzwanger AG (Anlagenbau) und die Defranceschi AG (Anlagenbau für die Weinerzeugung) in Branzoll bilden ein Südtiroler Nebenzentrum des Maschinenbaus.
Innsbruck (trotz der Ortner GmbH als mittelgroßer Betrieb im Anlagenbau) und das Unterinntal sind im Maschinenbau, entgegen den meisten anderen Branchen der Sachgütererzeugung, weniger bedeutend. Einzig Telfs mit einem Tochterunternehmen von Liebherr zur Produktion von Baumaschinen kann als bedeutender Einzelstandort in Nordtirol genannt werden. Hier sollen in Zukunft auch die Nordtiroler Tochterunternehmen der Leitner AG (v.a. Pistengeräte), die heute noch in Zirl und Buch bei Jenbach beheimatet sind, zusammengeführt werden, so dass sich für das Inntal westlich von Innsbruck ein neuer Maschinenbau-Cluster andeutet. Kleinere Betriebe in Nordtirol sind die Toni Kahlbacher GmbH & Co KG, die Schneepflüge in Kirchbichl produziert, und das genossenschaftliche (Küchen-)Gerätewerk Matrei am Brenner. Ein junges Unternehmen im Bereich innovativer Maschinen für die Computerchipproduktion ist die Datacon Technology GmbH in Radfeld.
Sowohl nördlich als auch südlich des Brenner steht der Maschinenbau an der dritten Stelle als Arbeitgeber in der Sachgütererzeugung noch vor der Nahrungsmittelproduktion. Es ist erstaunlich, wie viele Tiroler Kommunen Unternehmen einer so wissensintensiven-hochtechnischen Branche beheimaten. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Branchenvielfalt in den Gemeinden sehr ausgeprägt ist und nur die wirklich stark auf die Tourismuswirtschaft spezialisierten Gemeinden in einigen Seitentälern des Oberinntales und die kleinen, sehr abgelegenen Gemeinden des Lechtales auf ein breites Fundament an Sachgüterproduktion weitgehend verzichten müssen.