Sachgütererzeugung - Fahrzeugbau
Wenige große Unternehmen, harter Konkurrenzkampf
Das Zentrum des Tiroler Fahrzeugbaus liegt in Bozen und Leifers. Die Roechling Automotive GmbH (ex Seeber) mit über 1.000 Beschäftigten, die in Leifers (Kunststoff-)Teile für den Motorraum von Pkws erzeugt, ist der große Einzelstandort in Tirol, der 36 % aller Arbeitsplätze auf sich vereinigt. Die Firma Al-Ko Kober aus Zellberg im Zillertal und einem Zweigwerk in Vintl im Pustertal ist ebenfalls sehr bedeutend. Als zweiter größerer Betrieb im Zillertal besteht die Empl - Fahrzeugwerk GmbH in Kaltenbach. Weitere größere Standorte der Branche sind die Lindner Traktorenwerk GmbH in Radfeld, die Achleitner GmbH & CoKG in Wörgl und das heute zur Schmittergroup AG (ex Pittl) gehörende Werk in Fulpmes. Insgesamt zeichnet sich die Branche Fahrzeugbau durch eine sehr starke Konzentration an wenigen großen Standorten aus.
Dies spricht für hohe technische und qualitative Anforderungen an die Autozulieferindustrie, die nur wenige Unternehmen in Tirol erfüllen können. Hinzu kommt ein sehr harter Konkurrenzkampf unter den Zulieferern, der die Konsolidierung hin zu wenigen, für Tiroler Verhältnisse relativ großen Firmen, fördert. Bedingt ist dieser harte Wettbewerb durch die hohe (Export-)Abhängigkeit von wenigen, großen Autobauern v.a. in Süddeutschland, die als Nachfrager für die Produkte der Tiroler Zulieferindustrie in Frage kommen. Die Situation auf dem Markt ähnelt einem Monopson mit nur einem Nachfrager, was zu ähnlicher Marktmacht wie im Monopol bei nur einem Anbieter führt. Die deutschen Autobauer haben also einen sehr großen Spielraum, der Zulieferindustrie die Preise zu diktieren.