Definition: Standortkoeffizient
Ein Maß für die regionale Konzentration von Wirtschaftsbranchen
Ein Standortkoeffizient gibt die regionale Konzentration von Wirtschaftssektoren bzw. Branchen an. Der Tirol Atlas bedient sich bei der Berechnung von Standortkoeffizienten der NACE Systematik der EU, die die verschiedenen Wirtschafttätigkeiten in eine Vielzahl von Branchen aufgliedert. Sie bietet das beste Vergleichsinstrument über die Staatsgrenze in Tirol hinweg. Die regionale Konzentration kann anhand verschiedener Indikatoren berechnet werden, wobei man meist auf die Anzahl der Betriebe oder die Anzahl der Beschäftigten einer Branche zurückgreift, da dies die beiden am leichtesten verfügbaren Kennzahlen sind. Die räumliche Einheit, für die Standortkoeffizienten berechnet werden, ist in Tirol im Allgemeinen die Gemeinde. Man kann entsprechende Rechnungen aber selbstverständlich auch für die Bezirke durchführen.
Beispielrechnung: Standortkoeffizient Beherbergungs- und Gaststättenwesen für die Gemeinde Sölden
(BG (S)/BG (TA))/((BDL (S)/BDL (TA))
BG (S): Beschäftigte im Beherbergungs- und Gaststättenwesen (Gemeinde Sölden)
BG (TA): Beschäftigte im Beherbergungs- und Gaststättenwesen (alle Tiroler Gemeinden)
BDL (S): Beschäftigte im gesamten Dienstleistungssektor (Gemeinde Sölden)
BDL (TA): Beschäftigte im gesamten Dienstleistungssektor (alle Tiroler Gemeinden)
Ein Standortkoeffizient von 1 gibt an, dass der Beschäftigtenanteil der Branche in der Gemeinde gleich dem Anteil in Gesamttirol ist. Ein Wert kleiner 1 bedeutet, dass die Branche unterrepräsentiert ist, ein Wert größer 1 weist eine Überrepräsentation, also eine verstärkte Konzentration, der Branche in der Gemeinde aus. Aus dem Standortkoeffizienten lassen sich Rückschlüsse auf die Abhängigkeit einer Gemeinde von einer bestimmten Wirtschaftsbranche und auf das Ausmaß dieser Abhängigkeit ziehen.