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Hydraulische Belastung von Kläranlagen

Früher wurde die hydraulische Belastung einer Kläranlage mit einem Schmutzwasseranfall (entspricht in etwa dem täglichen Wasserverbrauch) von 150-200 Liter pro Einwohner und Tag angesetzt. Bei Neuplanungen wird jetzt der ortsspezifische Wasserverbrauch ermittelt und eine Abschätzung für die Zukunft versucht. Üblicherweise wird die anfallende Schmutzwassermenge nur mehr mit 130 Liter pro Tag und Einwohner angesetzt. Es handelt sich dabei um einen für Mitteleuropa üblichen Wert.

Für die Bemessung der Kläranlage muss jedoch in der Regel ein Zuschlag für das Fremdwasser (undichte Kanäle, Einleitungen von Drainagen usw.) berücksichtigt werden. Dieser kann durchaus bis zu 100 % des Schmutzwassers betragen. Falls das Regenwasser und das Schmutzwasser in einem Kanal (Mischkanalisation) entsorgt werden, sind entsprechende Zuschläge zu berücksichtigen, die meist mit 100 % der Tagesspitze bei Trockenwetter angesetzt werden. Für die hydraulische Berechnung der Kläranlage ist zudem der Tagesgang der Belastung von Bedeutung. Daher ist die durchschnittliche Tagesfracht nicht durch 24 Stunden, sondern durch eine geringere Zahl (10-14) für den max. Stundenwert zu teilen.