Kartenset »Gletscher - jährlichen Längenänderung seit 1991«
Längenänderungen der Gletscher zum Vorjahr (2016)
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Info
Die Karte zeigt die Längenänderungen jener Gletscher, die im jährlich erscheinenden Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins erfasst sind. Die Symbolgröße entspricht dabei dem absoluten Wert der Längenänderung, die Symbolfarbe signalisiert Abnahme (Gelb-, Rottöne) bzw. Zunahme (Grüntöne). Klicken sie für ein Diagramm mit der Entwicklung seit 1991 auf die einzelnen Quadrate
Kartentext
Gletscherbericht 2015/16
Auszug aus dem Sammelbericht über die Gletschermessungen des Oesterreichischen Alpenvereins im Jahre 2016. Fischer, Andrea (2017): Gletscherbericht 2015/2016. Sammelbericht über die Gletschermessungen des Österreichischen Alpenvereins im Jahre 2016. Bergauf, 02 2017, 18-25. (PDF).
Der Witterungsverlauf
Der Gletscherwinter 2015/16 war in fast allen Teilen Österreichs schneearm. Bis 30. April 2016 fiel in manchen Regionen nur ein Viertel bis die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagsmengen, bezogen auf das langjährige Mittel (Abbildung 1). Der Winter war, gemessen an den Mitteltemperaturen der Bergstationen Sonnblick, Säntis und Zugspitze, auch deutlich wärmer als das langjährige Mittel 1981–2010. Die extremen Abweichungen der Temperaturen im November und Dezember 2015 (+3,2 °C und +6,4 °C) hatten allerdings keine Auswirkungen auf die Gletscher, da die Temperaturen an den Gletschern trotz der hohen Abweichung meist noch unter dem Gefrierpunkt lagen und keine Schmelze einsetzte. Die Ausgangslage zu Beginn der Schmelzsaison war außerordentlich ungünstig: Je weniger Winterschnee am Gletscher liegt, desto rascher apert das Eis aus und schmilzt unter der Einwirkung der Sonnenstrahlung.
Glücklicherweise fiel im Mai und Anfang Juni bei niedrigen Temperaturen noch etwas Schnee auf den Gletschern. Damit verzögerte sich die Ausaperung und die meisten Gletscher waren bis Mitte Juli schneebedeckt. Die Temperaturen der Sommermonate Juni bis August lagen um 1,1 °C bis 1,4 °C über dem Mittel. Mitte August waren viele Gletscher bis in große Höhen ausgeapert. Der um 2,1°C zu warme September führte noch zu großflächigen Massenverlusten. Das Ausaperungsbild ähnelte vielerorts den Extremsommern 2003 und 2015. Im Unterschied zu diesen Sommern, in denen die völlige Ausaperung schon früher in der Saison geschah, war die Dauer der schneefreien Zeit kürzer und die absoluten Verluste etwas kleiner.
An einigen höher gelegenen Gletschern endete das Haushaltsjahr schon um den 19. September, an einigen tiefer gelegenen Gletschern dagegen erst Anfang Oktober. Nur vereinzelt sind danach noch tiefgelegene Teilbereiche ausgeapert.
Die Beobachtungs- und Messergebnisse
Im Berichtsjahr 2015/16 wurden 90 Gletscher beobachtet. Für alle Gletscher wird versucht, die Jahr 2015 vergleichbaren Eisverlust erspart. Im August und in der Längenänderung und die Tendenz (Rückgang, Vorstoß oder stationäres Verhalten) zu bestimmen. An drei Gletschern werden in Querprofilen die Höhenänderung und/oder Fließgeschwindigkeiten bestimmt. Damit wird die Reaktion der Gletscher auf langfristige Klimaänderungen bzw. auf die Witterung des Haushaltsjahres ermittelt. An allen 90 besuchten Gletschern konnte die Tendenz ermittelt werden, also ob der Gletscher zurückgegangen, vorgestoßen oder stationär geblieben ist. Als stationär gelten Gletscher, wenn die Längenänderung zwischen -1 und +1 m beträgt. An 86 Gletschern wurden Längenmessungen durchgeführt. Drei dieser Messwerte beziehen sich auf ein mehr als einjähriges Messintervall und wurden in der Bildung des Jahresmittels nicht berücksichtigt. An vier Gletschern konnten keine Längenmessungen durchgeführt, die Tendenz aber anhand von Fotovergleichen ermittelt werden.
87 der beobachteten 90 Gletscher sind zurückgegangen (= 97 %). Es gab nur einen geringfügig vorstoßendenden Gletscher (= 1 %). Zwei Gletscher verhielten sich stationär (= 2 %). Im Mittel verloren die Gletscher im Berichtsjahr 2015/16 -14,2 m an Länge. Dieser Rückschmelzbetrag liegt deutlich unter dem Vorjahreswert (-22,6 m) und auch etwas unter dem Mittel der letzten zehn Jahre (-16,2 m).
Das Horn Kees in den Zillertaler Alpen schmolz im Berichtsjahr um -65,0 m zurück. Der stärkste Rückgang des Vorjahres war mit ebenfalls am Horn Kees gemessenen 136,0 m deutlich größer. Das Zettalunitz Kees (auch bekannt als Äußeres Mullwitz Kees) ging 2015/16 um -51,0 m zurück, das Schlaten Kees um -50,0 m. Insgesamt wurden an 13 Gletschern Rückgänge um mehr als 30 m gemessen. Im Vorjahr wurden an 12 Gletschern Rückgänge zwischen 100 und 30 m gemessen. Der Rückgang der Pasterze setzt sich in etwa der gleichen Geschwindigkeit wie in den Vorjahren fort, allerdings waren die Einsinkbeträge an den Profillinien etwas geringer als im Jahr 2014/15. Am Kälberspitz Kees in der Ankogelgruppe ist die Profillinie etwas stärker eingesunken als in den letzten Jahren. Die Fließgeschwindigkeiten am Hintereis Ferner zeigten eine leichte Abnahme an der Linie 7 und eine leichte Zunahme an der Linie 6.
Quelle
Gletscher - Längenänderung zum Vorjahr (m) (2016) (v362:2503)
(edit)
Quelle: Österreich: Fischer, Andrea (2017): Gletscherbericht 2015/2016. Sammelbericht über die Gletschermessungen des Österreichischen Alpenvereins im Jahre 2016. Bergauf, 02 2017, 18-25. https://www.alpenverein.at/portal/news/aktuelle_news/2017/2017_04_07_gletscherbericht.php
Daten
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