Der Siegeszug des Apfels
Veränderungen im Obstbau seit 1970
In den letzten Jahrzehnten hat der Obstbau in Südtirol weiter an Bedeutung gewonnen. Die Obstbauflächen sind von 1970 bis 2000 um etwa ein Fünftel gewachsen, durch weitere Intensivierung und Produktionsverbesserungen hat sich die Obsternte in dieser Zeit mehr als verdoppelt.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Art des angebauten Obstes. Nach und nach hat der Apfel andere Obstsorten aus den Steigen verdrängt. Früher wurden neben den Äpfeln auch Birnen, Zwetschken und Marillen angebaut, deren Anteil aber kontinuierlich (von ca. 15% auf unter 1% der Obsternte) zurückgegangen ist. Heute werden fast ausschließlich Äpfel angebaut. In der gleichen Zeit haben sowohl Weinbaufläche als auch Weinernte deutlich abgenommen, die ehemaligen Rebflächen wurden in der Folge häufig mit Obstbäumen bepflanzt.
Veränderungen im Obstbau in Südtirol - Erträge in 100kg
Jahr | Obst | Äpfel | Birnen | Marillen | Kirschen | Zwetschken | Wein |
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1970 | 3.623.400 | 3.087.200 | 509.200 | 20.100 | 2.400 | 4.500 | 895.000 |
1980 | 4.899.300 | 4.749.800 | 137.800 | 6.600 | 1.400 | 3.700 | 767.200 |
1990 | 7.653.020 | 7.537.608 | 112.170 | 1.162 | 763 | 1.317 | 522.942 |
2000 | 8.574.561 | 8.544.987 | 26.264 | 1.780 | 280 | 1.250 | 517.350 |
Auf der Karte treten die wichtigsten Obstanbaugebiete (Überetsch-Südtiroler Unterland, Burggrafenamt und Vinschgau) deutlich hervor. Bis auf das Stadtgebiet von Bozen ist allen Südtiroler Gebieten die zunehmende Obstbaufläche gemein. Während prozentual die Flächenzunahme in den großen Anbaugebieten naturgemäß geringer ausfällt, gibt es in den östlichen Landesteilen sehr starke Zunahmen. Zwar sind die absoluten Flächen immer noch verschwindend gering im Vergleich zum westlichen Teil Südtirols, aber die Zunahmen gerade in Salten-Schlern und im Eisacktal sind durchaus bemerkenswert. Sogar im Pustertal, in dem 1970 noch keine gewerbsmäßigen Obstbauflächen verzeichnet waren, sind heute insgesamt ca. 15 ha Obstanlagen verstreut.