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Wo prägen Wiesen und Weiden die Landschaft?

Grünlandwirtschaft

Oftmals wird die Viehwirtschaft als letzte Möglichkeit beschrieben, in klimatisch ungünstigen Räumen Landwirtschaft zu betreiben. Dies ist insoweit richtig, als dass durch die verkürzte Vegetationsperiode und die niedrigen Temperaturen im Hochgebirge der Anbau der meisten Nutzpflanzen unmöglich ist. Jedoch bietet der alpine Raum mit seinem feuchten Klima und weiten Gebieten oberhalb der Waldgrenze geradezu hervorragende Bedingungen für die Viehwirtschaft. Ausgiebige Niederschläge garantieren ein gutes Graswachstum, die hochalpinen Weiden bieten wertvolles Futter.

So hat die Viehwirtschaft in Tirol schon eine sehr lange Tradition, die bereits zu den prähistorischen Siedlern zurückreicht. Dabei nutzten sie die großen Weideflächen oberhalb der Waldgrenze als Sommerweide und erweiterten diese durch das Roden von Wald. Heute sind die Almen immer noch fester Bestandteil der Tiroler Kulturlandschaft und werden von Einheimischen aber auch von Touristen gleichermaßen geschätzt. Im Bundesland Tirol wird auch heute noch mehr als die Hälfte der Rinder gealpt. In den letzten Jahrzehnten wird zunehmend Galtvieh (Rinder, die keine Milch geben; v.a. Jungvieh) aufgetrieben, da dadurch weniger Arbeit vor Ort anfällt. In Tirol spielt die Milchkuhalpung aber immer noch eine bedeutende Rolle. Die Milch wird entweder direkt auf der Alm oder bei gut erschlossenen Almen auch im Tal verarbeitet.

Ridnauntal
Bild: Dr. Hans Gschnitzer

Tirols landwirtschaftliche Nutzflächen sind von Wiesen und Weiden geprägt, insgesamt liegt der Anteil bei über 90% (71% Weiden und 23% Wiesen). In den höheren Regionen wird die Landwirtschaftsfläche ausschließlich von Wiesen und Weiden eingenommen. Der Anteil liegt meist nur entlang der großen Täler unter 95%. Andere Nutzungen herrschen lediglich im Etschtal südlich von Meran (Obst- und Weinbau) und in einigen Gemeinden im Inntal (Äcker) vor.

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