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Glossar Landwirtschaft

Erwerbsart (=Sozioökonomische Betriebstypen)

Die Erwerbsart gibt an, wie viel Zeit die Bewirtschaftung des Betriebs in Anspruch nimmt. Es werden Haupterwerbsbetriebe und Nebenerwerbsbetriebe unterschieden. In Deutschland richtet sich die Zuweisung nach dem überwiegenden Einkommen.

Großvieheinheit (GVE)

Um die Bedeutung verschiedener Tierarten miteinander zu vergleichen, werden häufig Großvieheinheiten (GVE) verwendet. Dabei entspricht eine GVE 500 kg Lebendgewicht, das ist etwa eine Kuh. Aus Gründen der Datenlage kann nur eine einfache Berechnung erfolgen, dabei wurden folgende Faktoren verwendet: Kühe, Pferde x 1,0, sonstige Rinder x 0,6, Schweine x 0,3, Schafe und Ziegen x 0,15 und Geflügel x 0,004. Eine Großvieheinheit entspricht also 1 Kuh/ Pferd, ca. 3 Schweinen, 7 Schafen oder 250 Hühnern.

Haupterwerbsbetriebe

Haupterwerb bedeutet, dass auch bei einer eventuellen außerbetrieblichen Tätigkeit mehr als die Hälfte der Arbeitszeit im landwirtschaftlichen Betrieb verwendet wird. Die Definition umfasst damit Voll- und Zuerwerbsbetriebe, wie die Haupterwerbsbetriebe teilweise unterteilt werden. In Deutschland erfolgt die Einteilung nach Einkommen - in Haupterwerbsbetrieben wird mehr als 50% des Einkommens im landwirtschaftlichen Betrieb erwirtschaftet.

Kühe

Kühe sind alle weiblichen Rinder, die wenigstens einmal gekalbt haben, da sie erst dann Milch geben. Die meisten Kühe sind beim ersten Kalben etwa 2 Jahre alt.

Landwirtschaftliche Nutzfläche (LN)

Die landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) setzt sich zusammen aus Ackerland (einschließlich nicht mehr genutztem Ackerland), Flächen für Dauerkulturen (z.B. Obst und Wein), Wiesen und Weiden (einschließlich der Almen und Bergmähder), Gartenland sowie nicht mehr genutztem Grünland.

Nebenerwerbsbetriebe

Nebenerwerb bedeutet, dass eine außerbetriebliche Tätigkeit mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Arbeit im landwirtschaftlichen Betrieb. In Deutschland erfolgt die Einteilung nach Einkommen - in Nebenerwerbsbetrieben wird weniger als 50% des Einkommens im landwirtschaftlichen Betrieb erwirtschaftet.

Reduzierte landwirtschaftliche Nutzfläche

Die reduzierte landwirtschaftliche Nutzfläche entspricht der landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN), mit Ausnahme der Weiden, deren Flächen mit dem Faktor 0,125 multipliziert werden. Dies trägt dem geringeren Aufwand und den niedrigeren Ertragsmöglichkeiten auf Weideflächen Rechnung und dient der besseren Vergleichbarkeit unterschiedlicher Nutzungsarten hinsichtlich ihrer Bedeutung.

Vorherrschende Nutzung

Die vorherrschende Nutzung zeigt an, wie die landwirtschaftliche Nutzfläche vorwiegend genutzt wird. Vorherrschend ist eine Nutzung dann, wenn sie die zweithäufigste um mehr als 10% der Gesamtfläche übertrifft. Ist die Differenz kleiner als 10, wird eine Mischnutzung beider Nutzungen angegeben. Bei der Bestimmung der vorherrschenden Nutzung wurde mit reduzierten Weideflächen gerechnet.

Weiden

Weiden sind Dauergrünlandflächen, deren Futter normalerweise durch weidendes Vieh genutzt wird. Dabei werden auch Almen und Bergmähder berücksichtigt.

Wiesen

Wiesen sind Grasflächen, die ständig zur Grünfutter- oder Heugewinnung genutzt werden, die Nutzung für Futterzwecke erfolgt in der Regel durch Mähen. Beweidung wird höchstens als Nachweide, meist nur im Herbst, durchgeführt.